Neue pflegefreie Grabart auf dem Friedhof Werste
Die Friedhöfe in Bad Oeynhausen sind Oasen der Ruhe und Inseln der Vielfalt für die Tier- und Pflanzenwelt. Auf dem Friedhof Werste bietet eine neue Gemeinschaftsanlage die Möglichkeit zur pflegefreien Urnenbeisetzung unter Stauden und gleichzeitig einen wichtigen Rückzugsort für viele bedrohte Insektenarten und Kleintiere.
Frauenmantel, Akeleien, Zierfarne und Wiesenrauten: Schon die noch kleinen und einzeln stehenden Jungpflanzen in den Beeten zeigen, dass in der neuen Gemeinschaftsanlage Wert auf Biodiversität gelegt wird. Der mit geschwungenen Wegen dynamisch und gartenähnlich gestaltete Bereich soll für Besucher auf zwei oder sechs Beinen gleichermaßen ansprechend und einladend sein.
Die Gemeinschaftsanlage wurde von der Friedhofsverwaltung entworfen und wird von den Friedhofsgärtner*innen und -gärtnern für die Dauer der Nutzungszeit gepflegt, erklärt Pia Fischer, Leiterin der Friedhofsverwaltung. Dadurch sind die Gräber pflegefrei für die Angehörigen, ohne die Kosten in die Höhe zu treiben. Eine Grabstelle kostet einmalig 1475 Euro, zuzüglich der Kosten für die Grabplatte und Beisetzungsgebühren. Die Grabstellen können für die reguläre Ruhezeit von 30 Jahren erworben werden und sind sogar im Vorerwerb reservierbar, um Ehepartnern oder anderen Menschen, die miteinander auch in der letzten Ruhestätte verbunden bleiben wollen, die gemeinsame Bestattung zu ermöglichen. Der Clou dabei: Jede Grabstelle ist mit einer Granitplatte mit dem Namen und Lebensdaten des dort Ruhenden zu erkennen und erlaubt es Angehörigen und Freunden, am Grab zu verweilen und eigenen Grabschmuck im angemessenen Rahmen niederzulegen. Die einheitliche Gestaltung der Grabmale unterstützt den ruhigen, parkartigen Auftritt der Anlage. Sie ist in dieser Art auch bereits auf dem Friedhof Lohe zu finden.
Zum Tag des Friedhofs am 17. September wird der neue Bereich auf dem Friedhof Werste bereits in voller Blüte stehen und ein Zeichen für die moderne Bestattungskultur und die ökologische Wichtigkeit der Biodiversität auf Friedhöfen setzen.