“Aus der Liebe Gottes heraus hat sie gelebt und gearbeitet.” Pfarrer Uwe Rosner findet zum Abschied passende Worte, doch wären keine noch so gut gewählten Worte genug, um Leben und Werk von Diakonin Ina Rohleder zu würdigen, die am 14. Juni 2022 im Alter von 58 Jahren verstorben ist.
Ina Rohleder hat über viele Jahre auf vielfältige Weise ihre Gaben in die gemeindliche und kreiskirchliche Arbeit eingebracht und dabei Arbeitsbereiche und Menschen geprägt. Als ausgebildete Erzieherin rief sie die Spielgruppenarbeit in Dehme ins Leben und übernahm für viele Jahre die Leitung, sie war Küsterin und bildete sich nebenberuflich im Wittekindshof zur Diakonin fort. 2011 wurde sie als Diakonin eigesegnet und nahm ihr Amt mit innerer Überzeugung, viel Liebe und festem Gottvertrauen wahr.
Die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat lag ihr am Herzen, das spürten die Menschen, die ihr begegneten. Für die Gestaltung von Gottesdiensten, Andachten und auch Beerdigungen ließ Ina Rohleder sich als Prädikantin ausbilden. Ihren Talar trug sie als sichtbares Zeichen mit Stolz – in ihm ist sie auch beerdigt worden.
Mit der für sie charakteristischen Energie hat Ina Rohleder verschiedenste Aufgaben angenommen und Angebote aufgebaut: Seit 2013 war sie Synodalbeauftragte des Kirchenkreises für den Besuchsdienst, bot bald Schulungen für Ehrenamtliche an und baute mit den „Zeitgefährten“ ein Netzwerk in den Kirchengemeinden auf, das der Begleitung Alleinlebender gilt. „Wie geht alt?“, war eine Frage, die Ina Rohleder umtrieb, und die Antwort stand für sie fest: „Gemeinsam!“ In diesem Sinne hat sie seit 2016 die „Arbeitsstelle Seelsorge im Alter“ im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho initiiert und aufgebaut. Dass die Kreissynode im Sommer 2021 die Stelle entfristete, war unbedingt als Anerkennung für die geleistete Arbeit zu verstehen. Ina Rohleder hat es gefreut und sie für ihre Tätigkeit beflügelt.
Diakonin Ina Rohleder hat Menschen zusammengebracht, hat sie begleitet und für ihre Arbeit vor Ort motiviert und zugerüstet. Sie hat Netzwerke geknüpft, die Menschen getragen und gestärkt haben. Dabei hat sie über den engen Kreis der Kirche(ngemeinde) hinausgedacht und Initiativen für die Quartiersentwicklung ins Leben gerufen. In Gohfeld, Bad Oeynhausen Altstadt und in Rehme hat sie Spuren hinterlassen. Ein neues Projekt in Volmerdingsen konnte sie leider nicht mehr in die Tat umsetzen. Wer der Diakonin und Prädikantin begegnete, merkte, dass ihr Antrieb der feste Glaube war, dass die Liebe Gottes allen Menschen gilt. Sie begleitete ihre Mitmenschen in unterschiedlichsten Lebenslagen, auch als Mitarbeiterin in der Notfallseelsorge.
Die kreative Energie, mit der sie ihre Arbeit gestaltete, ließ Ina Rohleder zu einer beliebten und inspirierenden Kraft im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho werden. Ihre Verkündigung und Seelsorge und nicht zuletzt ihre fröhliche, zupackende Art werden sehr fehlen. Der Evangelische Kirchenkreis Vlotho ist Diakonin Ina Rohleder zu großem Dank verpflichtet.
Viele Menschen haben in der Zeit ihrer schweren Erkrankung an Ina Rohleder gedacht und sie mit ihren Fürbitten begleitet. Unser herzliches Beileid gilt nun ihrer Familie. In der Gemeinschaft der Menschen, die ihr nahestanden, hoffen wir auf die Auferstehung der Toten durch unseren Herrn Jesus Christus, auf den Ina Rohleder fest vertraut hat.
Für den Evangelischen Kirchenkreis Vlotho
Superintendentin Dorothea Goudefroy
Auch der Friedhofsverband ist Ina Rohleder zu großem Dank verpflichtet. So hat sie zuletzt beim Tag des Friedhofs 2021 mitgewirkt, Trauerfeiern gestaltet und Trauerreden gehalten. Nicht nur durch Ihre Arbeitsstelle „Seelsorge im Alter“, sondern auch ehrenamtlich hat Ina Rohleder Menschen in schwierigen Zeiten und in Trauer Kraft gegeben. Ihre energiergeladene und zuegleich liebevolle, fürsorgliche Art werden uns in Erinnerung bleiben.
Pia Fischer